Der Maskenball

  • Sicil nahm Elayia an der Hüfte, zog sie zu sich heran und wiegte mit ihr im Takt.


    "Lass uns doch einfach die Leute um uns herum vergessen, und uns gegenseitig festhalten. Was hälst du davon? Wir müssen ja seoul und Kaera nicht die ganze Zeit belästigen." Er schloss die Augen, obwohl er wusste, dass Elayia dass nicht sehen wrde und sog ihren Duft, den gerade aktuellen, tief in sich auf.
    "Wir können auch gerne nach draussen gehen, wo nicht soviele Menschen sind und uns ein wenig die Nacht ansehen, was hälst du davon?"

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Sie war etwas später dran, als sie geplant hatte, doch hatten ihre Vorbereitungen länger gedauert, da sie kaum eine helfende Hand hatte, sich herzurichten. Ihr Haare, die von Natur aus recht stark gewellt waren, hingen in seidigen Wellen, ja, fast schon lockig zu nennen, ihren Rücken herab bis zur Hüfte. Sie trug die weiße Maske mit den Sternen darauf, die nur den Blick auf ihre silbrig-weiss geschminkten, vollen Lippen und ihre eisblauen Augen freiließ.


    Natürlich trug sie das Kleid der Sternenprinzessin, das sie bei Grinosch erworben hatte. Das Kleid war aus weißer Seide und mit silbernen Fäden durchwebt. Die Borte an Ärmeln und Saum war von vielen kleinen silbernen Sternen durchzogen. Zusammen mit ihrer elfenbeinfarbenen, hellen Haut ließ sie dies recht kühl und unnahbar wirken, obgleich die Valisar inzwischen wieder Gefühle empfinden konnte.
    Auf dem Haar trug sie ein feines, silbernes Diadem, in dessen Mitte ein kleiner Diamant prangte, um ihren Hals ruhte ein passendes Collier dazu. Zudem trug sie an beiden Händen feine Schmuckstücke.. feinste Geflechte aus Silber, die sich in kleinen, netzartigen Gebilden über ihre Handrücken zogen - am Handgelenk von schmalen Armreifen gehalten, nach vorn hin zu den Fingern liefen die Silberbändchen jeweils zusammen und wurden dort von einem Ring gehalten. Sie glitzerten bei jeder Handbewegung, welche Deleila machte.


    Zudem hatte sie ihre gesamte Haut mit einem feinen Puder bestäubt, der ihre Haut bei jeder Bewegung ebenfalls silbrig glitzern ließ. Vielleicht mochte sie nicht die Auffälligste sein - aber auffällig genug in jedem Falle.


    So stieg sie also aus der gemieteten Kutsche aus und betrat das Haus, nur um sogleich dem Pagen ihre Einladung vorzuweisen und ihm den schneeweissen, pelzbesetzten Mantel zu übergeben, den sie zum Schutz gegen die Kälte getragen hatte. "Verwahrt ihn gut." bat sie den kleinen Pagen freundlich, bevor sie sich dann auf den Weg zur Türe machte, wo der zweite Page stand.

  • Dankbar nahm Yovril ein Glas Wein entgegen.


    "Ihr scheint öfter bei solchen Festen zu sein, so sicher, wie Ihr hier auftretet. Kommt ihr hier aus der Stadt?"

  • Ashaya drehte sich mit einem Lächeln und umhüllt von einer Wolke feinen Fliederduftes zu dem Mann um, der sie angesprochen hatte. Seine Stimme erinnerte sie dunkel an jemanden, doch durch seine Maske konnte sie nicht erkennen, um wen es sich handelte. Vergnügt knickste sie vor ihm und nahm dann das Glas entgegen, das er ihr reichte.


    "Warum sollte ich euch abweisen? Verbirgt sich denn ein solches Scheusal unter dieser Maske?"


    Ein leises Lachen begleitete ihre Worte, verstummte aber, als ihr Blick zu seinen Augen empor wanderte. Dieses Jadegrün... sie kannte es. Sie hatte kaum jemanden getroffen, der diese ungewöhnliche Augenfarbe aufwies und nun endlich wusste sie, zu wem die Stimme gehörte. Schlagartig verwandelte sich der Duft nach zartem Flieder in den Geruch von frischen, grünen Äpfeln - Arvanor Shet A'kil. Er musste es sein, sie war sich beinahe sicher. Ashayas Augen weiteten sich erschrocken und sie musste den Impuls unterdrücken, so schnell wie möglich den Ballsaal zu verlassen.

  • Arvanor lächelte unter der Maske. Seine Stimme nahm einen dunkleren, geheimnisvolleren Klang an. "Natürlich bin ich ein Scheusal, denn Ihr müßt wissen, auf mir lastet ein Fluch. Ich bin ständig auf der Suche nach der Frau, diemich von Shirashais Fluch erlöst aber immer wieder siegen die dunklen Kräfte und ich muss mich an der Seele meiner Auserwählten laben." Er nahm einen Schluck vom Wein und ja, die Dame vor ihm mußte eine Nymphe sein. Eben noch Flieder und jetzt Apfelduft. Er liebte Äpfel, wenn auch am Liebsten in Form vom mit Zimt gewürzten Apfelkuchen.


    "Aber Ihr müßt keine Angst haben, meine Gnädigste. An diesem Abend kann Euch nur die Gefahr drohen, dass jemand seinen Fuß aus Versehen auf den Euren setzt. Aber solange ich an Eurer Seite bin, wird dies nicht der Fall sein."

  • "Nein, ich weile erst seit Kurzem in Nir'alenar.", antwortete Ayala. "Ich bin auch nicht so häufig auf solchenFesten anzutreffen, aber wenn man sich ein bisschen verstellen und den Umständen anpassen kann, bietet das bei solchen Gelegenheiten natürlich Vorteile." Sie lachte leise und nippte an ihrem Weinglas. "Und was ist mit Euch? Das Ihr oft auf solchen Festen seid, nehme ich nicht an, aber seid Ihr von hier?"

  • Kaera ließ sich von Seoul festhalten und langsam aber sicher, vermischten sich die Erinnerung, die ihr Trauer brachten, mit jüngeren Erinnerungen, die sie schmunzeln ließen. Als das Lied schließlich endete, fragte sie leise: "Möchtest du weitertanzen? Oder sollen wir jetzt eine Pause machen? Ich bin wieder im Hier und Jetzt, danke dir..."

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • "Meine Eltern habe hier ein kleines Lebensmittelgeschäft und ich lerne und arbeite in den Hallen der Magie. Da ich einen neuen Meistergrad erreicht habe, hat mein Lehrer mir die Einladung z diesem Ball geschenkt - als kleine Auszeichnung sozusagen. Das ist alles ein wenig ungewohnt für mich. Aber auch sehr spannend."


    Er nahm noch einen Schluck von dem Wein, ließ seinen Blick in der Gegend schweifen.


    "Es scheinen eine Menge interessante Leute hier zu sein und die Kostümauswahl ist auch überwältigend."

  • Elaiya lehnte sich sacht gegen Sicil, schloss die Augen und folgte seinen wiegenden Bewegungen. Der Duft nach Rosen und Orchideen wurde eine Idee intensiver. Nur ganz leicht schwebte darin auch noch ein Hauch von Tannennadeln. "Karea und Seoul haben sich unserer, hm, Belästigung ja schon entzogen.", murmelte sie. "Wie glücklich die beiden miteinander scheinen... lassen wir sie allein. Ja, nach draußen zu gehen wäre eine wundervolle Idee. Mir würde ein wenig frische Luft gut tun, und du... könntest vielleicht deine Maske absetzen." Die Halbnymphe lachte leise, öffnete die Augen wieder und zog mit einem Finger die Konturen der Spiegelmaske nach. "Sie ist wirklich ein Meisterwerk und sehr interessant, aber ich vermisse deine Augen..."

    Une éternité
    Cerclée de poussière
    Perce l'éphémère


    All winds and tides
    Sand and silence
    Over the distance
    Slipping through our hands

  • Er ließ sie nicht los.
    "Lass uns noch ein bisschen Tanzen. Ich versuch es mir als bild vorzustellen und es gefällt mir. Ich möchte es noch eine Weile vor Augen haben.," sagte er ruhig.
    "Vor allem, weil du jetzt wieder Lächeln kannst und dann bist du am bezaubernsten."

  • Eine ganze Weile nun schon stand die Frau da, beobachtete das Treiben zu ihren Füßen und auf der Galerie und hing ihren Gedanken nach. Die verschiedensten Gäste waren derweil eingetroffen, durch die Bank weg interessantes Publikum hier, auch wenn der eine oder andere nicht ganz so dem Bild entsprach, das man sich herkömmlich von der feinen Gesellschaft macht. Gerade eben hatte sie noch jemanden beobachtet, der sein vollgeschneuztes Tuch auf einem Tisch mit Knabbereien abgelegt hatte, um sich mit einem weiteren Tuch die schweißnasse Stirn zu wischen und dieses dann ebenfalls auf dem Tisch zu platzieren. Aber wer konnte schon mit Bestimmtheit sagen, ob das nicht zu seiner Maskerade gerörte?? So wie Ellitot eben kurz zuvor noch sagte... und das ungleiche Päärchen da unten im nächsten Moment bestätigt hatte: Der Mann, der von dem anderen zum Tanz aufgefordert worden war, hatte sich geweigert; etwas dass Ta'shara nun nicht wirklich überrascht hatte. Mehr überrascht war sie gewesen, als sich der Mann als Frau entpuppte. Die Halb-Valisar fragte sich kurz, warum sie das nicht sofort gemerkt hatte. So nachlässig war sie für gewöhnlich nicht... Aber vor noch nicht ganz so langer Zeit hatte sie schon einmal so etwas an sich bemerkt. Genaugenommen hatte sie zuvor ein Glas Wein getrunken. Ta'shara schüttelte leicht den Kopf. Das war ja lächerlich.
    Schließlich wusste sie, was sie konnte, durfte und vertrug. Wofür gab es den Kodex?? Wieso solltest du jetzt mit einem Mal keinen Alkohol mehr vertragen? Du betrinkst dich ja schließlich nicht bis zur Besinnungslosigkeit.... überlegte sie, führte demonstrativ ihr Glas an die Lippen und wandte sich an Sir Elliot. "Nein, kein Bekannter von mir. Aber ich sehe auch kein gesteigertes Interesse seinerseits." Ta'shara lächelte kurz und fügte im Plauderton an. "Sagt mir, was macht Ihr beruflich?"

  • Lysia wurde langsam sauer. Wenigstens antworten konnte man, auch wenn man ablehnen wollte. Mit einem wütenden Blick zu Aed machte sie sich auf den Weg. Unterwegs nahm sie sich ein neues Glas zu trinken und schnupperte kurz daran. Irgendwie roch das komisch. Vorsichtig probierte sie. Was das nur war? Aber so schlecht schmeckte es nicht.
    "Möchtest du auch noch etwas, Lirii?" fragend sah sie die kleine Fee auf ihrer Schulter an.
    "Wie findest du das? Das war doch eben eine Frechheit oder? Ich hab es nur gut gemeint und dann sowas." Lysia war immer noch beleidigt.

  • Lirii blickte zu Áed zurück und überlegte kurz einen Zauber auf ihn zu werfen. Aber dann entschied sie sich doch dagegen. "Nein, ich möchte noch nicht neues. Aber ja, das war unhöflich. Von einem Gast auf einem solchen Ball sollte man mehr verlangen können. ... Ähm, aber sag mal." begann die Fee, als der Geruch von Lysias Getränk zu ihr rüberwehte, "wie weit kennst du dich mir alkoholischen Getränken aus?"

  • ERstaunt sah lysia zu Lirii.
    "Warum? Also ich hab gehört, dass es das meistens bei Festen gibt und einen in einen ganz komischen Zustand versetzen soll. Ich habe einen im Zauberbrunnen gesehen, der konnte danach kaum noch gehen....."
    Lysia sah sich weiter um.
    "Was wollen wir denn jetzt machen?"

  • Kaera freute sich, dass Seoul noch weitertanzen wollte und ließ es nur allzu gern geschehen. Sie fühlte sich wohl und hatte Spaß. Da fiel ihr wieder ein, dass sie Seoul Sicils Kostüm beschreiben wollte.
    "Achja, Sicil trägt eine Maske... Sie sieht aus als sei sie aus Mondlicht geformt. Sie zeigt seine Augen nicht, sondern ist nur eine Art ovaler Scheibe, die spiegelt was sich davor befindet. Dazu trägt er einen Umhang mit einer weiten Kapuze, der schimmert wie die Sterne nachts... Man erkennt nicht, dass er ein Nachtelf ist." Vorsichtig führte sie den momentan blinden Nachtelfen im Takt der Musik. Ihr Kleid schmiegte sich an ihren Körper und ab und an ließ der geschickt gesetzte Schlitz ihr Fußkettchen am Knöchel aufblitzen.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • "Ach nur so. Aber rechne nicht damit, dass ich dich nachher aus dem Saal trage, wenn du nicht mehr laufen, geschweige denn fliegen kannst." antwortete die Fee mit einem Grinsen.
    "Wie wäre es, wenn wir mal auf die Galerie dort oben gehen. Dann haben wir eine bessere Übersicht als zwischen diesen ganzen Riesen und entdecken vielleicht etwas interessantes."

  • Seoul hatte es sich beinahe gedacht, dass Sicil sein Wesen verstecken wollte. Er zeigte es sonst auch nie so deutlich wie heute. Doch bei diesem Maskenball konnten die Leute genauso gut annehmen, dass er sich nur als Nachtelf verkleidet hatte.
    So nickte er nur und sagte eine Weile gar nichts, damit er die Musik besser spüren konnte und sich so besser anpassen konnte.
    Nach zwei weiteren Liedern fragte er dann:"Wollen wir noch etwas trinken?"

  • Es dauerte einen Augenblick, bis Ashaya sich wieder gefasst hatte. Der Adelige hatte anscheinend nicht erkannt, wen er vor sich hatte und das beruhigte die Nymphe so weit, daß sie ein schiefes Lächeln zustande brachte. Normalerweise verlor sie nicht so schnell die Nerven und sie hasste sich dafür, daß Begegnungen mit diesem Mann regelmäßig dazu führten, daß sie die Fassung verlor und sich aufführte wie ein dummes Bauernmädchen. Ihre Schultern strafften sich unmerklich, während sie ihrem Gegenüber fest in die Augen blickte, dazu entschlossen, sich den Abend nicht von ihren Ängsten zerstören zu lassen.


    "Nun, wenn ihr verflucht seid, so bin ich doch beruhigt, daß euer Fluch nicht jener ist, der euch euren Tanzpartnerinnen auf die Füße treten lässt. Allerdings befürchte ich, daß ihr den Beweis dazu antreten müsst, bevor ich euch glauben kann."

  • Arvanors Mund verzog sich zu einem diabolischen Lächeln, seine Augen funkelten unter der Maske des dunklen Grafen hervor. "Ja das werdet Ihr mit Sicherheit diese Nacht herausfinden meine Liebste. Diesen Beweis trete ich doch allzu gerne an." Diese Nymphe gefiel ihm. Überhaupt waren ihm in letzter Zeit recht häufig Nymphen über den Weg gelaufen. Besser gesagt eigentlich immer nur ein und dieselbe. Und irgendwie kam ihm die Art, wie sich die Frau vo ihm bewegte, seltsam vertraut vor. Aber soviel Zufälle wären doch wirklich äußerst selten. "Darf ich Euch nun auf die Tanzfläche entführen meine Dame?" Galant verbeugte Arvanor sich vor seiner neugefundenen Tanzpartnerin.

  • Lysia sah von Lirii zu ihrem Getränk und wieder zurück.
    "Oh, du meinst das ist Alkohol?" Einen Moment überlegte sie das Glas einfach wegzustellen, entschied sich dann aber es aus zu trinken und danach nie wieder so ein Getränk an zu rühren.
    "Dann gehen wir nach oben. Die scheinen hier einen sowieso zu übersehen..." Sie machten sich auf den Weg zu den Treppen.

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